Nach vielen Nähwerken für das Kätzchen kann ich tatsächlich behaupten, dass ich auch noch für mich selbst nähe. Aber es ist hier und da deutlich in den Hintergrund gerückt. Hauptsächlich dem geschuldet, dass ich einfach nicht mehr wachse. Ob das nun gut oder schlecht ist, bleibt die Frage.

Denn die Tage habe ich in meinen Kleiderschrank gelinst und erfreut festgestellt, dass dieser mittlerweile wirklich viele selbst genähte Kleidungsstücke enthält. Und auch solche, die ich schon vor zwei Jahren oder mehr genäht habe. Ich kann mich im Gegenzug kaum an ein gekauftes Kleidungsstück erinnern, dass es so lange in meinem Kleiderschrank ausgehalten hat.

Entweder es war vorher aus qualitativen Gründen nicht mehr tragbar oder es war einfach „aus der Mode“. Doch mit selbst genähter Kleidung passiert mir beides deutlich seltener. Die Qualität bestimme ich selbst und achte durchweg auf für mich entscheidende qualitative Standards der Stoffe, wie vorrangig Bio-Zertifizierungen. Auch kommt mir fast ausschließlich nur noch Baumwolle in den Kleiderschrank, Polyester habe ich nahezu vollständig verbannt.

Die Verarbeitung liegt bei selbst genähter Kleidung natürlich auch in meiner Hand und auch wenn mal eine Naht schwächelt, kann ich sie kurzerhand nachbessern. Und „aus der Mode“ kommen meine selbst genähten Kleidungsstücke tatsächlich eher wenig. Ich habe mich vor allem im vergangenen Jahr mehr darauf konzentriert Basics zu nähen, Klassiker in meinen Kleiderschrank einziehen zu lassen, welche mich im Alltag zuverlässig begleiten.

Und sie ergeben am Ende irgendwie meinen eigenen Stil. So richtig festgelegt habe ich mich da wohl noch nicht so ganz. So kommt es vor, dass ich immer mal wieder über den Tellerrand hinaus schaue. Und schon lange träume ich von einem legeren, geradlinigen Sweat-Kleid mit Streifen. Es hat eine Weile gedauert. Viele Fragen standen dem Projekt im Weg. Welcher Stoff würde sich eignen? Welcher Schnitt würde sich eignen? Und vor allem, würde mir das Endergebnis dann tatsächlich gefallen und stehen?

Und letzten Endes hat sich alles ganz von allein zusammengefügt. Der Schnitt Kopenhagen von Hummelhonig war genau, was ich suchte. Nur verzichtete ich auf die Bündchen. Den Stoff hatte ich auch schon länger ausgeguckt. Einen meiner letzten Nosh-Schätze.
Und die letzte Frage hatte ich spätestens nach dem Shooting auch beantwortet und würde ich eindeutig mit ja beantworten. Solch ein Kleid, solch ein Outfit steht mir tatsächlich mehr als ich dachte. Und ich freue mich schon jetzt, mein Kopenhagen in den nun wärmer werdenden Tagen regelmäßiger ausführen zu können.
Übrigens habe ich für das Kätzchen schon vor über einem Jahr solch ein Kleid aus eben diesem Stoff genäht und ebenfalls aus einem Hummelhonig-Schnitt, dem Strauß.
Das hat es allerdings leider nie zu mehr als einem Flatlay geschafft. Unglaublich wie die Zeit vergeht! Und auch dieses Kleid besteht noch im Kleiderschrank des Kätzchens – es muss ja niemand wissen, dass es mal ein Kleid war, denn heute ist es eher ein Sweatshirt auf Tunika-Länge mit 3/4 Ärmeln. Aber es passt eben immer noch und wenn ich bedenke, wobei es uns schon alles begleitet hat, fällt es sehr schwer, es bald aussortieren zu müssen, weil zu klein…
Eure Katze
Stoff: Streifen-Sommer-Sweat von Nosh
Schnitt: Kopenhagen von Hummelhonig
@ DufürDichamDonnerstag, bio: stoff, aws