Ivy

Lange nichts von mir sehen und lesen lassen, aber manchmal braucht es ein wenig Ruhe, um seine Gedanken zu sortieren und gewisse Projekte in Angriff zu nehmen. Doch bevor der Blog in einen vorwinterlichen Schlaf verfällt, musste ich euch doch noch schnell mein Ivy Jurk zeigen.

Inspiriert hat mich dazu eine Teilnehmerin beim Zuleeg-Nähcamp im September. Es tat wirklich gut dort zu sein, dort zu nähen, die Ruhe und auf der anderen Seite die volle Lautstärke und geballte Ladung Inspiration zu genießen. Und dabei fiel mir dann ein Kleid auf, dieses Kleid. Ich wurde ziemlich zum Nachmacher, denn es war einfach perfekt so wie es dort hing, Stoff und Schnitt harmonierten so gut zusammen, musste ich auch haben! Ich mag diesen raffinierten Rückenausschnitt, die dadurch enstehenden Falten und das Umspielen der Hüfte.

Doch oh weh, der Stoff war ein Rest beim örtlichen Dealer, nichts zu machen… Der Schnitt aus einer alten, längst vergriffenen La Maison Victor… Keine guten Zeichen für ein Projekt, dass sich so in den Kopf brennt, dass man nachts nicht schlafen kann. Also habe ich mir am Tag darauf dran gesetzt den Schnitt in drei Größen abzupausen, die Anleitung abzufotografieren und in Erfahrung zu bringen, dass Zuleeg ein sehr ähnliches feines Stöffchen in Planung hat.

Plötzlich sah die Welt schon wieder ganz anders aus und tatsächlich, ich würde zu meinem Kleid kommen, auch wenn es hinsichtlich der Passform und notwendigen Anpassungen für mich, für meine Größe, für meine Vorstellungen noch ein kleiner Umweg war. Aber wie ihr sehen könnt ist es mir geglückt und ich mag es sehr. Der Kater übrigens auch, war etwas entsetzt, dass ich es doch gleich wieder ausgezogen hatte nach den Bildern, doch bei über 20 Grad war es mir in diesem herbstlichen Kleid aus traumhaft weichem Flanell doch etwas zu warm…

Ja der Flanell – besser gesagt der Abseiten-Fischgrat in der Farbe Walnut – ich kann ihn euch nur wärmstens ans Herz legen. Das ist Werbung aus Überzeugung und von ganzem Herzen. Die Qualität spricht hier wirklich für sich! Man fühlt die einzelnen Bestandteile, die Baumwolle, die Wolle, das Kaschmir und Angora, welche sich genau in der richtigen Mischung zusammensetzen, um diesen Wohlfühlcharakter zu unterstreichen.

Ich spucke mal wieder große Töne und möchte mich mehr an Herzensprojekte setzen, wie ein Bouclé-Mantel, eine weitere Hose, eine Bluse und auch eine selbst gestrickte Jacke. Ich will mir mehr Zeit nehmen, mehr Kopf investieren und mit den Ergebnissen langfristig zufrieden sein, die meine Garderobe zu dem machen, was ich bin.

Eure Katze

Ich habe hier übrigens die Abseite, also die eigentlich linke Seite des Stoffs verwendet. Die rechte Seite besticht durch einen deutlicheren Braunton und weniger Sichtbarkeit des Fischgratbindung.

Stoff: Absteiten-Fischgrat in Walnut von Zuleeg
Schnitt: Ivy Jurk aus der La Maison Victor 6/2015

@ DufürDichamDonnerstag

Fenna

Die ein oder andere mag meine Fenna auf Instagram schon entdeckt haben und da sie nicht nur mir so gut gefällt, dachte ich mir, berichte ich auch noch etwas ausführlicher darüber hier im Blog, denn tatsächlich habe ich doch die ein oder andere Änderung am Schnitt vorgenommen!

Auf die Idee, diesen Schnitt überhaupt zu nähen, hat mich Julia von Stoffquelle gebracht. Im Dezember hat sie zu einem kleinen Treffen in ihrem Atelier eingeladen und dabei hat jeder das ein oder andere Teil aus seinem Kleiderschrank mitgebracht und wir haben fröhlich an- und durchprobiert, uns ausgetauscht und Tipps verteilt, uns bei der Stoffauswahl beraten etc.

Dabei heraus gekommen ist, dass Miriam aka Brülläffchen und ich uns in Julias Fenna verliebt haben und ziemlich schnell fest stand, das wir auch eine brauchen. Miriam angelte sich tolle Stoffe in Rot-Tönen, ich blieb bei Rose, Dunkelblau und Grau hängen. Eine vierte Farbe, wie eigentlich im Schnitt vorgesehen, wollte ich nicht wählen, sondern entschied mich die beiden Einsätze zu einem zusammen zu fügen – Nahtzugabe dabei nicht vergessen – da ich mich damit wohler und nicht ganz so farblich aufgeregt fühlte.

Weiter ging es dann mit der Länge, denn zum Glück hat uns Julia verraten, dass der Schnitt verhältnismäßig kurz ausfällt. Da ich meiner Meinung nach sowieso einen langen Oberkörper habe, verlängere ich in der Regel viele Oberteile um 2-3 cm. Hier habe ich satte 5 cm zugegeben und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die Fenna sitzt genau da, wo ich sie haben wollte!

Eine weitere Änderung betrifft den Halsausschnitt. Hier habe ich ca. 2 cm hinzu gegeben und ein Bündchen angenäht. Das Original hat einen deutlich weiteren Ausschnitt und verzichtet an dieser Stelle auf ein Bündchen. Aber das passte nicht so ganz in meine Vorstellung.
Und was soll ich sagen, nachdem ich meine Fenna zum ersten Mal anprobiert und dem Kater vorgeführt hatte, war auch der beeindruckt vom Ergebnis. Beeindruckt bin ich auch vom Rücken, denn ja, auch ein schöner Rücken kann entzücken. Und das tut er bei der Fenna definitiv. Denn die Einsätze ziehen sich nur über die Front, sondern sind auch am Rückteil integriert, so ist das Gesamtpaket sehr stimmig.

Muss ich mir eigentlich Sorgen machen, weil ich neuerdings anhand dieser Fenna auch im realen Leben wieder erkannt werde? So geschehen vergangenes Wochenende im Lieblings-Buchladen. Ich sollte vielleicht mal wieder was anderes tragen, denn kaum aus der Waschmaschine raus und getrocknet, wird die Fenna wieder angezogen.
Ich weiß was Abhilfe schaffen könnte, ich näh mir einfach nochmal eine in einem anderen Design!

Eure Katze

Stoff: Sweat von Lebenskleidung und C. Pauli von Stoffquelle
Schnitt: Fenna aus der La Maison Victor Ausgabe 01/2018

@ DufürDichamDonnerstag, aws, bio: stoff, sewlala, TheCreativeLovers