Red Summer

Mein letzter Beitrag ist schon ein paar Tage her, okay, wohl eher Wochen… Aber das liegt daran, dass wir sehr beschäftigt waren. Sommer eben, Eis essen, Baden, das Wetter genießen und die Seele baumeln lassen, volles Programm eben. Da gab es kaum eine Verschnaufpause. Doch heute will ich euch einen Einblick in die neue Frühjahr-/Sommer-Kollektion aus dem Hause Hilco geben.

Bereits im Frühjahr haben wir uns die Stoffe ausgesucht und schon da sprudelten wir alle nur so vor Ideen zu den sommerlichen Designs und Qualitäten. Ich habe mich hier für eine gewebte Viskose mit einem großflächigen Blatt-Design entschieden. Zuerst hatte ich eine Bluse daraus im Kopf, doch hätte dies wohl das Design zu sehr unterbrochen und nicht richtig zur Geltung gekommen.

Als Rock – genauer gesagt als Rock Frieda (wie hier) – gefällt es mir so schon viel besser und ich trage ihn an besonders heißen Tagen wirklich gern, da die Viskose schön angenehm kühl ist und bei einem leichten Wind so schön flattert. Und auch hier mussten natürlich Taschen an den Rock, ohne geht ja nicht, zumindest nicht bei mir.

Ich werde euch die kommenden Wochen hier und da weiter ein paar der tollen Designs zeigen, wahrscheinlich nicht alle hier im Blog, aber auf jeden Fall bei Instagram. Denn ich stelle mir hier immer mal wieder die Frage, ob sich das ganze Schreiben, die Mühe und die Arbeit lohnt, ob denn überhaupt noch jemand Beiträge auf Blogs liest, wo es doch kaum noch Linkparties gibt und sich alles nur noch in der schnelllebigen Welt der Bilder abspielt?

Eure Katze

Stoff: Gewebte Viskose M 2280/64 von Hilco
Schnitt: Rock Frieda von Fina’s Ideen

@ DufürDichamDonnerstag

Frieda

Heute schwelge ich etwas in Erinnerungen. Zum einen an unseren Urlaub und die damit verbundene Auszeit. Erinnerungen an sie Sonne, den Strand und das Meer und schaue mir dabei die Bilder von meinem Rock Frieda nach dem Schnitt von Fina an, welchen ich euch noch gar nicht gezeigt habe.
Zum anderen hänge ich derzeit sehr nachdenklich in der Vergangenheit fest, die ihre Arme in die Gegenwart ausstreckt und ich versuche für mich daraus eine Klarheit zu gewinnen.

Vor gut einem Jahr kam der Prozess in Gang, den ich als abgeschlossen glaubte, doch stecken noch viele damit verbundene Emotionen in mir. Es ist vor allem Wut und Ärger über mich selbst, den ich verspüre und mir heute noch teils schlaflose Nächte bescheren. Dieses Gefühl aus den falschen Überzeugungen die falschen Entscheidungen getroffen zu haben, nagt fast täglich an mir.
Bei dem Versuch für jemanden ein wertvoller Mensch zu sein, während einer Zeit zu der ich selbst gern die ein oder andere helfende Hand oder starke Schulter gebraucht hätte, musste ich letzten Endes aufgeben. Es plagten mich zu viele Selbstzweifel, die bei jedem Versuch, sie zu wiederlegen, erneut bestätigt wurden. Es ließ eine riesige Anspannung und Unsicherheit in mir wachsen, die ich auch heute noch bei Konfrontation mit der Thematik verspüre.

Es war einfach falsch zu glauben, um diesen einen Menschen nicht zu verlieren, alles tun zu müssen, was von einem verlangt wird, sich zu verstellen, sich zu verstecken, nicht mehr ich selbst zu sein, andere Beziehungen zu vernachlässigen, um letzten Endes erkennen zu müssen, dass man getäuscht wurde, dass nichts von dem wahr war, was einem versprochen wurde. Dass man nicht mehr zum Bild dieser Freundschaft passt, dass man austauschbar ist. Es hinterlässt eine Leere und Einsamkeit.

Es schmerzt zu erkennen, dass man anderen nie so wichtig war, wie sie einem selbst. Dass diese besondere Verbindung nicht bestanden hat oder nur einseitig wahrgenommen wurde. Dass es die Ehrlichkeit ist, an der es zuletzt am meisten mangelte. Ehrlichkeit auf beiden Seiten, ich hätte ehrlicher zu mir selbst sein sollen und das Gefühl zulassen sollen, dass es mir schon seit längerem nicht mehr gut mit der Freundschaft geht. Und Ehrlichkeit von der anderen Seite, die wahren Gründe für den Wandel der Freundschaft offen zu legen, statt von einer unveränderten Verbundenheit zu reden, Versprechungen zu machen oder mir das Gefühl zu geben, ich müsse mich mehr und mehr verändern, um diese Freundschaft zu erhalten.

Es schmerzt, jemandem vertraut zu haben, nicht auf sein Bauchgefühl gehört zu haben, dass etwas nicht mehr ist wie es einmal war und sich letztlich so sehr getäuscht zu haben, dass man den Glauben an sich selbst fast verloren hat. Und nun ist es täglich ein Kampf gegen diese Unsicherheit, die daraus entstand, anzukommen, sich klar zu machen, dass nicht mit mir, sondern mit den anderen etwas nicht stimmt. Dass ich nicht deren Erwartungen entsprechen muss, sondern nur mich selbst zufrieden stellen muss. Die Erkenntnis, dass einen dieser Weg Jahre gekostet hat, in denen man blind war für die Realität, schmerzt am meisten. Und das Wissen, dass man jemanden zu seiner Priorität gemacht hat, für den man nur eine Option ist, für den man austauschbar ist.

Ich habe eine Freundschaft hinter mir gelassen, die von alten Traditionen und Erinnerungen geprägt war, in der mir gesagt wurde, ich sei wichtig, doch gelebt wurde es nicht. Das Bewusstsein, dass ich mich durch das Festhalten an der einst so wichtigen Freundschaft vom Rest der Welt abgekapselt und ausgeschlossen habe, den Anschluss verloren habe, macht einsam.
So zu tun als ob nichts gewesen wäre, gehört nicht unbedingt zu meinen Stärken. Und so wirft mich jedes zufällige Treffen in die damit verbundenen Gefühle zurück, ich erinnere mich an all die Regeln im Umgang miteinander und die daraus entstandenen Unsicherheiten, die mich wie gelähmt zurücklassen.

Und dann ist da dieser kleine Mensch, dieses Kätzchen, mein Kätzchen, das jede noch so kleine Schwingung wahrnimmt und sich wie ein Schutzschild vor mich wirft, mich ablenkt, mich anstrahlt und zu verstehen gibt, dass ich die Kraft habe, stark zu sein, wenn ich nur fest genug daran glaube. Sie macht mir wieder bewusst, weshalb ich diesen Kampf – mit mir selbst – kämpfe, weshalb ich diesen Schritt gegangen bin und nicht mehr zurück blicken sollte, sondern nur nach vorne und die Energie, die ich habe für die Menschen einsetzen sollte, die es wert mir sind und vor allem, denen ich es wert bin. Für die, die mich so wertschätzen und annehmen wie ich bin, die mir geben, was ich brauche, die mich sehen und wahrnehmen, wenn es andere nicht tun und ihre eigenen Bedürfnisse auch einmal hinten anstellen, um jemandem etwas Gutes zu tun, füreinander da und gemeinsam stark zu sein.

Eure Katze

Schnitt Rock: Frieda von Fina’s Ideen
Stoff Rock: Popeline von See You at Six
Schnitt Top: Casablanca von Hummelhonig
Stoff Top: Viskose Crêpe Melba von Atelier Brunette

@ DufürDichamDonnerstag