Frieda

Heute schwelge ich etwas in Erinnerungen. Zum einen an unseren Urlaub und die damit verbundene Auszeit. Erinnerungen an sie Sonne, den Strand und das Meer und schaue mir dabei die Bilder von meinem Rock Frieda nach dem Schnitt von Fina an, welchen ich euch noch gar nicht gezeigt habe.
Zum anderen hänge ich derzeit sehr nachdenklich in der Vergangenheit fest, die ihre Arme in die Gegenwart ausstreckt und ich versuche für mich daraus eine Klarheit zu gewinnen.

Vor gut einem Jahr kam der Prozess in Gang, den ich als abgeschlossen glaubte, doch stecken noch viele damit verbundene Emotionen in mir. Es ist vor allem Wut und Ärger über mich selbst, den ich verspüre und mir heute noch teils schlaflose Nächte bescheren. Dieses Gefühl aus den falschen Überzeugungen die falschen Entscheidungen getroffen zu haben, nagt fast täglich an mir.
Bei dem Versuch für jemanden ein wertvoller Mensch zu sein, während einer Zeit zu der ich selbst gern die ein oder andere helfende Hand oder starke Schulter gebraucht hätte, musste ich letzten Endes aufgeben. Es plagten mich zu viele Selbstzweifel, die bei jedem Versuch, sie zu wiederlegen, erneut bestätigt wurden. Es ließ eine riesige Anspannung und Unsicherheit in mir wachsen, die ich auch heute noch bei Konfrontation mit der Thematik verspüre.

Es war einfach falsch zu glauben, um diesen einen Menschen nicht zu verlieren, alles tun zu müssen, was von einem verlangt wird, sich zu verstellen, sich zu verstecken, nicht mehr ich selbst zu sein, andere Beziehungen zu vernachlässigen, um letzten Endes erkennen zu müssen, dass man getäuscht wurde, dass nichts von dem wahr war, was einem versprochen wurde. Dass man nicht mehr zum Bild dieser Freundschaft passt, dass man austauschbar ist. Es hinterlässt eine Leere und Einsamkeit.

Es schmerzt zu erkennen, dass man anderen nie so wichtig war, wie sie einem selbst. Dass diese besondere Verbindung nicht bestanden hat oder nur einseitig wahrgenommen wurde. Dass es die Ehrlichkeit ist, an der es zuletzt am meisten mangelte. Ehrlichkeit auf beiden Seiten, ich hätte ehrlicher zu mir selbst sein sollen und das Gefühl zulassen sollen, dass es mir schon seit längerem nicht mehr gut mit der Freundschaft geht. Und Ehrlichkeit von der anderen Seite, die wahren Gründe für den Wandel der Freundschaft offen zu legen, statt von einer unveränderten Verbundenheit zu reden, Versprechungen zu machen oder mir das Gefühl zu geben, ich müsse mich mehr und mehr verändern, um diese Freundschaft zu erhalten.

Es schmerzt, jemandem vertraut zu haben, nicht auf sein Bauchgefühl gehört zu haben, dass etwas nicht mehr ist wie es einmal war und sich letztlich so sehr getäuscht zu haben, dass man den Glauben an sich selbst fast verloren hat. Und nun ist es täglich ein Kampf gegen diese Unsicherheit, die daraus entstand, anzukommen, sich klar zu machen, dass nicht mit mir, sondern mit den anderen etwas nicht stimmt. Dass ich nicht deren Erwartungen entsprechen muss, sondern nur mich selbst zufrieden stellen muss. Die Erkenntnis, dass einen dieser Weg Jahre gekostet hat, in denen man blind war für die Realität, schmerzt am meisten. Und das Wissen, dass man jemanden zu seiner Priorität gemacht hat, für den man nur eine Option ist, für den man austauschbar ist.

Ich habe eine Freundschaft hinter mir gelassen, die von alten Traditionen und Erinnerungen geprägt war, in der mir gesagt wurde, ich sei wichtig, doch gelebt wurde es nicht. Das Bewusstsein, dass ich mich durch das Festhalten an der einst so wichtigen Freundschaft vom Rest der Welt abgekapselt und ausgeschlossen habe, den Anschluss verloren habe, macht einsam.
So zu tun als ob nichts gewesen wäre, gehört nicht unbedingt zu meinen Stärken. Und so wirft mich jedes zufällige Treffen in die damit verbundenen Gefühle zurück, ich erinnere mich an all die Regeln im Umgang miteinander und die daraus entstandenen Unsicherheiten, die mich wie gelähmt zurücklassen.

Und dann ist da dieser kleine Mensch, dieses Kätzchen, mein Kätzchen, das jede noch so kleine Schwingung wahrnimmt und sich wie ein Schutzschild vor mich wirft, mich ablenkt, mich anstrahlt und zu verstehen gibt, dass ich die Kraft habe, stark zu sein, wenn ich nur fest genug daran glaube. Sie macht mir wieder bewusst, weshalb ich diesen Kampf – mit mir selbst – kämpfe, weshalb ich diesen Schritt gegangen bin und nicht mehr zurück blicken sollte, sondern nur nach vorne und die Energie, die ich habe für die Menschen einsetzen sollte, die es wert mir sind und vor allem, denen ich es wert bin. Für die, die mich so wertschätzen und annehmen wie ich bin, die mir geben, was ich brauche, die mich sehen und wahrnehmen, wenn es andere nicht tun und ihre eigenen Bedürfnisse auch einmal hinten anstellen, um jemandem etwas Gutes zu tun, füreinander da und gemeinsam stark zu sein.

Eure Katze

Schnitt Rock: Frieda von Fina’s Ideen
Stoff Rock: Popeline von See You at Six
Schnitt Top: Casablanca von Hummelhonig
Stoff Top: Viskose Crêpe Melba von Atelier Brunette

@ DufürDichamDonnerstag

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Et Voilà

Da ist es! Besser gesagt sie, meine neue Hose! Ich habe das für mich bisher als undenkbar erachtete getan, ich habe mir eine Hose aus Webware genäht und die Krönung ist, sie passt mir sogar auf Anhieb! Ich hätte diesen Erfolg vor gut drei Jahren, als ich mit dem Nähen und Blog begonnen hatte, nie für möglich gehalten. Doch Schritt für Schritt habe ich mich an dieses Abenteuer herangewagt und wurde belohnt.

Meine neue Hose ist eine nach dem Schnittmuster Wrapped von Schnittduett. Tatsächlich schlummert dieser schon seit fast genau einem Jahr auf meiner Festplatte. Hat wohl einfach nur auf den passenden Stoff gewartet. Und den habe ich danke Zuleeg nun auch endlich gefunden. Denn vor ein paar Wochen habe ich im Rahmen der Aktion „Streifen gehen immer“ auf Instagram die Chance bekommen, den Stoff namens Pin-Stripe für mich zu vernähen. Bisher kannte ich noch keine Stoffe von Zuleeg und bin nun beeindruckt von der Qualität des Stoffs und kann mir weitere Hosen-Projekte aus dem Zuleeg-Sortiment vorstellen. Der Stoff, welcher zu 50% aus Baumwolle und 50% aus Leinen besteht trägt sich sehr angenehm, hat einen gewissen Stand und wird mir sicher auch bei warmen Temperaturen gute Gesellschaft leisten.

Eigentlich hatte ich Zuleeg eine rüschige Bluse versprochen, doch bei Ankunft des Stoffs und der ersten Fühlprobe kam mir schnell die Idee einer rüschigen Hose. Daher meine Erweiterung des Schnittes um einen Paperbag-Bund. Wie man dem ein oder anderen vorangegangenen und noch kommenden Beitrag entnehmen kann, bin ich mittlerweile ein großer Liebhaber dieser Bund-Variante. Ansonsten habe ich keine Änderungen am Schnitt vorgenommen und bin sehr zufrieden mit der Passform!

Meine neue Hose benötigte nun also noch einen passenden Begleiter für den Frühling. Und so entstand mein neues Shirt, welches mein Outfit abrundet. Ich wurde dank des vor ein paar Wochen neu erschienen Titels „The White T-Shirt Collection“ vom frechverlag schnell fündig! Denn direkt das Titelmodell sprach mich mit seiner Schlichtheit an. Gesagt, getan und Dank des Plots von Jenny aka Kayhuderfjaeril war mein Statement-Shirt fix fertig genäht.

Vom Buch bin ich wirklich angetan. Was eigentlich mittlerweile eher selten ist. Denn oft sind es nur einzelne Schnitte, die mich in Print-Medien interessieren und sich so der Anschaffungspreis oft kaum lohnt. Doch bei diesem Titel finde ich wirklich viele Schnitte, die ich gerne in die Tat umsetzen möchte. Ich finde die Schnitte recht zeitlos und zugleich vielseitig, wandelbar und tolle Basics für jeden Kleiderschrank. Mir gefällt das schlichte und unaufgeregte Design des Buches und sehr hilfreich fand ich, dass sich bei der ersten Seite zu jedem Schnitt die notwendigen Informationen wie Schwierigkeitsgrad und vor allem Nahtzugabe befinden und ich nach den für mich zum Nähen relevanten Informationen nicht einmal durch das gesamte Buch blättern und suchen musste, sondern auf einen Blick fündig wurde.
Zum Buch gibt es übrigens auch eine Leseprobe.

Der Titel beginnt auch direkt mit den einzelnen Schnitten und hängt die ausführlichen und fundierten Grundlagen in einer angemessenen Länge von gut 15 Seiten hinten an.
Genäht habe ich nach Maßtabelle eine 38 und das Shirt sitzt, wie anhand des Models ersichtlich, auch bei mir figurnah. Grundsätzlich sind die Schnitte bis Größe 46 gradiert. Die Angabe für die benötigte Stoffmenge stimmte gut mit meinem tatsächlichen Verbrauch überein. Äußerst praktisch finde ich die am hinteren Cover des Buches vorgesehene Tasche für die Schnittmusterbogen. So verlieren diese sich keinesfalls und alles ist immer an seinem Platz.

Man merkt hier einfach, dass eine Fachperson hinter dem Buch steckt und die Autorin Karin Engel-Dingelsteaedt ihr Fachwissen in die Schnitte gesteckt hat und dieses gut verpackt an den Leser heranträgt. So ließ die Anleitung bei mir keine Fragen aufkommen und ich konnte auch schon beim Stöbern zu den weiteren Schnitten keine mir unklaren Anleitungsschritte ausfindig machen. Jedes Shirt hat eine ausführliche Text-Anleitung, die meines Erachtens aufgrund der Schlichtheit der Schnitte ausreichend sind.
Insgesamt hat mich der Titel also wirklich überzeugt und ich bin froh um diesen Zuwachs in meinem Bücherregal und kann eine klare Empfehlung aussprechen, falls jemand noch auf der Suche nach ein paar neuen Shirt-Schnitten für den nahenden Sommer ist. Ich werde jedenfalls noch weitere neue Shirts planen!

Eure Katze

*Werbung wegen Kooperation – Stoff zur Verfügung gestellt und Buch als Rezensionsexemplar*

Hose
Schnitt: Wrapped von Schnittduett
Stoff: Pin-Stripe von Zuleeg

Shirt
Schnitt: Basic aus dem Buch The White T-Shirt Collection,
(Affiliate Link), ISBN 978-7724-8165-9
Stoff: Uni-Bio-Jersey von Lillestoff

@ DufürDichamDonnerstag, bio: stoff